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Schornstein im Kohlekraftwerk

Gelsenkirchen, Deutschland

Mit einer Leistung von 2.300 MW gehörte das Kohlekraftwerk zu den leistungsstärksten in Europa. Es setzte 2010 jährlich 9.390.000 Tonnen CO2, 135 kg Quecksilber sowie 4.330 Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre frei. Ursprünglich ein Zechen-Kraftwerk, wurde die Anlage seit Ende der 1960er Jahre zu einem Großkraftwerk ausgebaut. Die 302 Meter hohen Schornsteine zählen zu den höchsten Kaminen in Deutschland. Sie sind ein „Kind“ der „Politik der hohen Schornsteine“ der 1970er Jahre. Um Grenzwerte im Umfeld der Anlage einhalten zu können, wurden immer höhere Kamine gebaut, die nicht weniger Schadstoffe freisetzten, diese aber großräumiger verteilten. Die regionale Entlastung wurde durch globale Belastung erkauft, Ursache von „saurem Regen“ und Waldsterben. Die EU-Umweltagentur listete Scholven auf Rang 56 der 28.000 umweltschädlichsten Betriebe in Europa. Heute sehen die Werte deutlich besser aus: Drei der fünf Kraftwerksblöcke sind stillgelegt.