4075-301_Fair_J_Henry.jpg

Containerschiff wird aus den Hafen von New York Harbor geschleppt

New Yorker Hafen, New York, USA

Alle wollen alles und zwar immer und möglichst preiswert. Das funktioniert nur, wenn die tatsächlichen Kosten dieser Wünsche nicht eingepreist werden: Lohndumping, Kinder- und Sklavenarbeit, unzureichender Arbeits- und Umweltschutz, Raubbau statt Nachhaltigkeit sind dann mit in der Einkaufstüte. Mit drin ist auch die Vorstellung, dass die Welt kleiner geworden sei. Das ist sie nicht. Tatsächlich folgen Waren mit der Mechanik von Luftströmen zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten dem Geld. In der Produktion von teuer zu billig, im Absatz von billig zu teuer. Entsprechend generiert diese Mechanik Verkehr im globalen Maßstab. Sie bedient sich einer Flotte von heute 90.000 hochseetauglichen Ozeanriesen. Allein zwischen 2000 und 2009 hat sich die Tonnage im Containerschiff-Bereich verdreifacht. Unfassbar ist, dass der Schwefeldioxid-Ausstoß der weltweit 15 größten Schiffe der Belastung beinahe aller weltweit zugelassenen Automobile entspricht (15 zu 750.000.000, Quelle: SRF). Denn in die Heizkessel kommt alles, was brennt, vor allem Schweröl. In Verruf gerät diese Praxis dort, wo es alle sehen. Entsprechend leidenschaftlich wird über den Sinn und Unsinn von Kreuzfahrten gestritten. Tatsächlich hat dieser Image-schädliche Streit Folgen: Am 21.8.2018 verließ die „AIDAnova“ als erstes Flüssiggas-betriebenes Kreuzfahrtschiff der Welt das Dock. Umweltschützer erhoffen sich hiervon einen Impuls nicht nur für die touristische Branche, sondern für die Schifffahrt überhaupt.